Samstag, 30. März 2019

Es ist Frühling

Das erste Drittel in diesem Monat war noch frisch. Einige sagen dazu kalt. Doch was lässt sich tun, wenn man mit seinem Auto jetzt unterwegs sein möchte, auch darin übernachtet? Kein Strom für ein Heizkabel in der Nähe und den Van für die Heizung laufen lassen, ist auch keine Lösung. Also Dach aufschneiden, Ofenrohr durchstecken, versiegeln. Der Holzofen im Inneren macht schnell und gut warm. Spüre ich da Zweifel, Gedanken zu Sicherheit und TÜV? Nicht im Yukon.
Rekordtemperaturen waren dann für den weiteren März angesagt. Die schon kräftige Sonne verringerte täglich den Schnee. Nach meiner Meinung gab es das so noch nie, wenigstens habe ich es noch nicht erlebt. Kann sich jemand an den Emerald Lake erinnern? Wer schon einmal im Sommer von Whitehorse nach Carcross gefahren ist, wird ihn kaum übersehen und vergessen haben. Seine smaragdgrüne Farbe ist unvergesslich. Doch die Seen sind noch mit Eis bedeckt. Aber die ersten Sommergäste treffen bereits ein. Ob in dem flachen Gewässer bei Tagish oder auf dem Teslin River bei Johnson´s Crossing. Trompeterschwäne sind große, gewaltige Vögel. Ihr lauter, dröhnenden Ruf ist schon lange zu hören, bevor sie elegant auf dem Gewässer landen. Nun flattern auch die kleinen Gäste ein, wie dieser Schwarm Schneeammern. 


























 

Sonntag, 10. März 2019

Sommerzeit

Mit - 25 Grad beginnt der Sonnentag klar und frisch. Das lockt hinaus. Um zu spüren, was wichtig ist. Einfach unterwegs sein. Durch die winterliche Wildnis wandern. Einen Biberdamm an einem kleinen Bach bewundern. An schneebedeckten Büschen entlang streifen. Offene Seen und Flussteile bestaunen. Das Wasser ist rein und klar. Eine Anhöhe hinauf steigen. Meine Lebensenergie pocht in den Adern, pulsiert von dem Aufstieg, dem stapfen durch den Schnee. Der Blick reicht weit über einen zugefrorenen See. Die schwer zu verstehende Stille hören. Ruhe erleben und mit der Natur im Einklang sein. Die kräftigen Sonnenstrahlen auf der Haut spüren. Wer kann sich das noch vorstellen? Kein Telefon, kein Internet. Niemand weiß, wo ich mich aufhalte. Den inneren Frieden wahrnehmen. Einfach nur SEIN.
Die Spuren der tierischen Nachbarn betrachten, die hier leben. Luchs, Fuchs, Hase, Schneehuhn. Der See sieht aus wie eine weiße Wüste. Der knirschende Schnee unter meinen Stiefeln das einzige Geräusch. Dann senkt sich die Sonne hinab. Gleichmäßig zieht sie auf ihrer Bahn. Unbeeindruckt von den Menschen, die auch daran etwas drehen, sinnlos etwas verändern. Denn nun haben wir SOMMERZEIT.
Die Temperatur zeigt mit der mildesten Nacht des Monats die Richtung an, nur – 6 Grad.