Dienstag, 20. Mai 2014

Black Bear

Für mich ist jede Begegnung mit einem wilden Tier etwas besonderes. Gerade jetzt befindet sich die Natur in einem jährlich wiederholenden Aufruhr. Ob es die Vögel sind die hier nisten, oder nur eine Rast einlegen, um in die nordische Tundra zu fliegen. Doch auch die Tiere, die hier den langen Winter überstanden haben, befinden sich auf der Wanderung. Oft sind sie scheu und schwer zu sehen, doch um diese Jahreszeit sind Begegnungen schon fast normal.
Lange genug habe ich geschlafen und nun nagt der Hunger. Mein schwarzer Mantel ist schon wieder einige Nummern zu groß. Also vorwärts …
Zuerst einmal den Hang vor mir hoch. Auf dem Klondike Highway rauschen immer die Autos vorbei, also vorsichtig sein. Sicherheitshalber nach beiden Seiten sehen. Frei. Oh ja, schnell rüber. Da kommt auch wieder ein Wohnmobil, die ersten Touristen sind schon da. 





Montag, 19. Mai 2014

Experte im überleben

Ein Schneeschuhhase hat die schützenden Büsche und Sträucher verlassen und genießt das erste, frische Gras. Er ist stets wachsam, denn er wird von fast allen Raubtieren, Greifvögeln und Menschen gejagt.
Was für eine Tierart könnte nun die größte Biomasse im Yukon haben? Der gewaltige Bison, von dem es um die 1500 Exemplare gibt? Oder die 70 000 Elche, die mit rund 500 kg Eigengewicht beeindruckende Hirsche sind? Bestimmt aber die über 200 000 Karibu, von denen jedes Tier um die 150 kg wiegt.
Es ist der Hase, wenn er in seinem zehnjährigen Zyklus seine größte Dichte erreicht hat. Die genaue Zahl ist nicht bekannt, doch es wurden schon vier Hasen auf einem Hektar (100 x 100 Meter) gezählt – in anderen Jahren nur ein einziger Hase auf 25 Hektar. 



Sommergäste

Wir gehen im Yukon mit gewaltigen Schritten dem Sommer entgegen. Vögel singen, am Morgen um 4.00 Uhr ist es hell. Die Natur ist nach den langen Wintermonaten endlich erwacht. Die schönste Zeit des Jahres ist da.
Täglich kann man einen neuen Sommergast sehen. Der bekannteste ist wohl der Robin, die Wanderdrossel. Doch auch der Bindenkreuzschnabel zeigt sich und er ist ein nicht weniger prächtiger Farbklecks im frischen Grün. 



Mittwoch, 14. Mai 2014

Frühling im Yukon

Die letzten Reste vom Schnee dürften verschwunden sein. Doch noch sind die Seen mit Eis bedeckt. Aber der Frühling ist in voller Pracht da. Am Ufer des Yukon sieht man den wilden Krokus (eigentlich die Küchenschelle, doch gehört zur gleichen Familie) als erste Blüte, dahinter der faszinierende Blick auf die schneebedeckten Berge.
Was für uns Yukoner zu noch mehr Begeisterung führt sind die frischen, hellgrünen Blätter an den Pappeln. Über die Straßenkuppe hinweg hat man einen schönen Blick auf den noch zugefrorenen Lake Laberge. Doch auch neben dem Klondike Highway grünt es.
Die Zeit der langen Dunkelheit ist endgültig vorbei. Rund 17,5 Stunden scheint die Sonne und es wird mit jedem Tag länger hell bleiben. Schon am Wochenende können wir mit 20° rechnen. 




Sonntag, 4. Mai 2014

Endlich Frühling

Auch am Fox Creek ist es endlich Frühling geworden. Der Bach hat sich wieder einmal neue Arme geschaffen. Schneefelder sind kaum noch vorhanden, nur die Berge leuchten bekannt winterlich.
Die Natur hat sich innerhalb von einigen Tagen verändert. Enten, Schwäne, Gänse und viele kleine Vögel sind aus dem Süden eingetroffen. Temperaturen von 15° bis 18° am Tage sind angenehm. Geringe Nachtfröste gibt es noch, doch stören kaum.
Der Ground Squirrel ist ein Erdhörnchen, das für 7 Monate des Winters in tiefen Erdhöhlen überwintert. Es überlebt, ohne sich Vorräte anzulegen. Nun steht es am Straßenrand, sieht den Autos entgegen und zu oft rennen diese putzigen Tierchen direkt vor dem Fahrzeug auf die Straße. Das überleben sie selten.
Nicht nur an den ersten Moskitos ist festzustellen, dass es dem Sommer entgegen geht. Sonnenaufgang in Whitehorse 5.46 Uhr, Sonnenuntergang 22.08 Uhr. Es wird für einige Monate nicht mehr richtig dunkel werden.