Samstag, 30. April 2016

Frenchman - Tatchun Road

Auf dem Robert Campbell Highway, wo mir kaum ein anderes Fahrzeug begegnete, fuhr ich von Faro nach Süden. Doch rund 40 Kilometer vor Carmacks bog ich auf die Frenchman – Tatchun Road ab. Was mich erwartete war eine schmale, leere Schotterstraße, Campingplätze von besonderer Wildheit, gefrorene Seen und 50 Kilometer atemberaubende Wildnis.
In der Nähe der Five Finger Rapids erreichte ich wieder den Klondike Highway. 



























 

Crane & Sheep Festival

Faro liegt an der Tintina Trench, einem natürlichen Graben, der wie ein breites Tal über Hunderte von Kilometern ein Korridor für Zugvögel ist. Tundra Schwäne, Wanderfalken und eine Vielzahl anderer Arten benutzten ihn schon, als es kaum Menschen hier gab. Doch nichts kommt auch nur annähernd an die Kraniche heran. Über 200 000 dieser prächtigen Vögel sind am Anfang Mai nach Norden unterwegs. Da in diesem Jahr alles etwas früher ist nahm ich mir einige Tage und besuchte Faro. Wer einmal diese schmetternden Rufe gehört hat, wird es wohl kaum je vergessen. Ein Naturschauspiel von einer besonderen Art.
Seit 13 Jahren gibt es in Faro dieses Festival, zu Ehren der Kraniche und den Fannin Schafen, die es dort im Gebirge gibt und die recht selten sind.
Einige Links Faro, Videos und Kranichen











 

Dienstag, 19. April 2016

Spring, Frühjahr

Die violetten Küchenschellen, hier als Wild Crocus bezeichnet, sind früher als sonst aufgetaucht. Was bei diesem Frühjahr keine Überraschung ist. Noch sind die Seen mit Eis bedeckt, die Schwäne erholen sich von ihrem bisherigen, langen Flug, bevor sie in ihre Brutgebiete fliegen. 














 

Samstag, 2. April 2016

Geschichte eines Schneeschuhhasen

Mein Hasenname ist nicht so leicht auszusprechen, also nennt mich einfach Alfi. Nun bin ich wieder zurück, wieder daheim. Von wo? Unsere Sippen tragen doch schon seit Generationen die Eier an den Osterfeiertagen aus. Das ist wirklich nicht leicht, denn der Yukon ist groß. Aber dafür sind wir sehr, sehr viele. Wir wiegen zwar nur knappe zwei Kilogramm, doch als lebende Masse übertreffen wir alle anderen Tierarten, ob Hirsche, die 1200 bis 1500 geschätzte Bison, oder auch den massigen Elch, von denen ungefähr 70 000 durch die Wälder streifen.
Ostern war ja schon sehr früh und wir, als Schneeschuhhasen, können bekanntlich bequem über den Schnee rennen. Es sah alles so einfach aus, doch dann wurde es sehr schwer. Das Wetter spielte verrückt. Was ich nicht alles von Ohr zu Ohr zu hören bekam …
Whitehorse hatte den zweit wärmsten März seit Beginn der Aufzeichnungen. An seinem letzten Tag stieg die Temperatur auf 16.8°. Der bisherige Rekord lag bei 9.4 ° aus dem Jahre 1969. Gleichzeitig war es seit den Aufzeichnungen der wärmste Tag des Monats. Der alte Rekord betrug 11.7 °, das war im Jahr 1979.
An der M'Clintock Bay am Marsh Lake, südlich von Whitehorse, wurden schon über 200 Trompeterschwäne gezählt. Alles ungewöhnlich.
Auch aus dem Norden hörte ich unglaubliche Geschichten. Die Eisbrücke in Dawson City wurde bereits gestern geschlossen, sie war zu unsicher geworden. Und überall taut es, die Flüsse zum Teil schon offen. Unterwegs konnte ich wenigstens einige frische, neue Knospen und Kätzchen kauen, was nach der Winternahrung richtig angenehm ist. Nun juckt mein weißes Winterfell, da ich es gegen braun austausche. Bin ich froh, nach den Strapazen wieder in der gewohnten Umgebung zu sein. 



Mündung Takhini River   



Yukon River unterhalb Takhini








      



Yukon River nahe Burma Road