Vielen
Dank an alle, die an meinen Geburtstag gedacht haben. Dankeschön vom
Marsh Lake. Albert Einstein wird wahrscheinlich die Zeit verstanden
haben, doch ich kann es nicht.
Einmal
im Leben nach Kanada. Es war ein Traum, der mich nicht mehr los ließ,
den aber viele verstehen werden.
Es war
der 27. Mai, am Alaska Highway, wo der Marsh Lake an der Brücke in
den Yukon River mündet. Bis dahin hatte ich nur von dem Fluss gehört
und viel darüber gelesen. Nun stand ich an seinem Ufer und das
türkisfarbene Wasser war noch mit Eisschollen bedeckt. Den Yukon
wollte ich nie mehr verlassen. Es war das Land meiner Träume. Tief
in mir spürte ich den verlockenden Ruf von Freiheit und Wildnis.
Noch bevor ich das Land nach vier Monaten verlassen musste, hatte ich
Freunde gefunden und mir war klar: Ich komme wieder!
Es
folgten Jahre, in denen ich dort die Farben des Herbstes reifen sah,
das Nahen des Winters erlebte. Im Frühjahr, wenn das Eis noch die
Seen bedeckte, war ich wieder zurück. Sechs Monate des Jahres lebte
ich nun in den Wäldern. Mit dem Kanu wurde ich zu einem Wanderer in
der Wildnis.
Mich
schreckten keine großen, Wind gepeitschten Seen, kein Wildwasser,
keine Wochen, oder auch Monate, mit Bekannten, Gleichgesinnten oder
auch alleine. Führte ein Fluss in eine andere Richtung, als ich
wollte, zog ich ihn hinauf. (Aber warum mussten es gerade 130
Kilometer sein!!!)
Dies war
mein Traum gewesen, den ich nun leben durfte. Aber irgendwann träumte
ich davon, nicht mehr Wochen im Zelt leben zu müssen. War es
möglich, mir eine Blockhütte in der Wildnis zu bauen? Konnte dieser
Traum wahr werden? Nur einen Winter, nur einen einzigen Winter, in
einer selbst errichteten Hütte verbringen?
Nein,
ich konnte es nicht. Denn es kam viel anders, als ich es mir je
vorgestellt hatte. Es wurde zum Teil mein Leben – worüber ich ein
Buch geschrieben habe. Aber das ist eine lange Geschichte und wie
oben erwähnt, die Zeit begreife ich nicht.
Gerne
erzähle ich davon und es würde mich freuen, wenn jemand mehr zum
Abenteuer Yukon erfahren möchte. Von der Wildnis, den
Herausforderungen, Survival unter extremen Bedingungen in diesem
großartigen Land.
Noch
einmal Danke vom Marsh Lake, der noch von Eis bedeckt ist.