In
der ersten Woche im Mai fand wieder das Crane & Sheep Festival in
Faro statt. Seit 16 Jahren zieht es Besucher an, die Kraniche und die
seltenen Fannin Schafe sehen wollen. Auch mich lockt es seit Jahren
in diesen abgelegenen Ort.
Von
Whitehorse auf dem North Klondike Highway nach Carmacks sind es 180
KM. Noch immer gab es Eisreste am Ufer des Yukon River. Hier bog ich
auf den Robert Campbell Hwy, der nach Osten führt. Noch einmal 180
KM sind es bis nach Faro und mir kamen gerade drei Fahrzeuge
entgegen. Die Touristenzeit hatte noch nicht begonnen. Unterwegs sah
ich Grouse, Stachelschweine, Kojoten, Hasen, Adler und Karibu.
In
Faro brauchte ich nicht lange zu warten, um die ersten ziehende
Kraniche zu sehen. Es
waren Tausende,
obwohl der Zug gerade erst begonnen hatte. Auf einer Schotterstraße
fuhr ich zehn Kilometer zum Mount Mye, auf dem es Schafe gibt. Es ist
die Zeit, wo sie ihre Lämmer bekommen und ich hatte Glück, sah 34
erwachsene Tiere und ein Lamm auf
wackligen Beinen,
noch keinen Tag alt. Dabei hörte ich immer wieder die lauten,
rollenden Rufe der Kraniche. Stundenlang schaute ich begeistert in
den Himmel, wo sich ein faszinierender Tanz abspielte. Die
Formationen schienen in Wellen über mich hinweg zu rauschen.
Bei
meiner Rückfahrt hielt ich, wo immer ich mir etwas anschauen oder
etwas beobachten wollte. Wie diese Spießenten / Pintail., die auf
einem zum Teil offenen See landeten, während
über mir Schwäne zogen.
Die Eisreste am Yukon dürften bald verschwunden sein und die Pappeln
bekamen schon zarte, hellgrüne Blätter.