Montag, 31. Mai 2021
Eine Schwalbe
macht noch keinen Sommer. Doch sie sind da, schwirren in metallic blau oder violett grün umher und fangen die ersten Moskitos. Der Monat war verregnet und kühl. In den ersten Tagen des Mai gingen die Flüsse auf. Das Eis auf dem Yukon rumpelte, ächzte, klirrte, bis sich ein Eisstau bildete und die Bewegung erstarrte.
In Faro zogen innerhalb von 36 Stunden 100 000 Kraniche mit ihrem schmetternden, rollendem Trompetenruf nach Norden. Die seltenen Fannin Schafe suchten nach dem ersten Grün am Mt. Mye. Grouse flatterten in die Kronen der Pappeln und pickten an den saftigen Knospen. Doch nicht nur die Waldhühner genießen diese Nahrung, auch Bären klettern weit in die Äste und naschen ausgehungert daran.
Die langen, hellen Tage verwandeln und verzaubern das Land, auch wenn kleine Seen noch zugefroren sind und auf dem Marsh Lake noch Eisplatten treiben. Vor vier Tagen sah ich das letzte Eis auf dem See.
Mittwoch, 5. Mai 2021
Sommergäste
Der Posaunenton ist schon lange zu hören, bevor die großen Vögel zu erkennen sind. Dann landet die Gruppe der Schwäne mit vorgestreckten Latschen, als würden sie Wasserski tragen. Eine Bugwelle schwillt auf und fällt in sich zusammen. Freudig werden die Neuankömmlinge begrüßt. Das Zetern verstärkt sich. Schwirrendes Flügelschlagen, krächzen, quaken, ein Lärm, der nichts mehr mit der Stille der Wildnis zu tun hat. Dies ist eine gewaltige Symphonie der Natur, ein musikalisches Meisterwerk.
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