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und der Weg ist das
Ziel!
Einen
Tag nach dem dichten Eisnebel stand ich vor der Bewässerungsanlage
der nahen Farm. Vor mir, wie eine Wand, der dichte Wald, doch
dahinter – nicht mein Ziel – sondern die Richtung, in die ich
aufsteigen wollte. Nach meiner Schätzung könnte man für den
Aufstieg zum Gipfel des Kingston Mountain und zurück drei Tage
benötigen. Doch nicht zu dieser Jahreszeit. Zuversichtlich
überprüfte ich meinen leichten Tagesrucksack. Auf geht’s!
Eine
Stunde später hockte ich am Rande einer grasbewachsenen Anhöhe. Nur
Fichten und Kiefern zeigten noch ihr Grün. Die kläglich anmutenden
Pappeln hatten alle ihre Blätter verloren. Dem Grizzly Mountain, wie
er genannt wird, war ich etwas näher gerückt.
Glasklar
bedeckte die Eisschicht den reinen See, an dessen Ufer die Gräser
einen frostigen Reif trugen. Zwischen den Bäumen schien mich der
Berg anzusehen, über dem sich nun ein fast reinen, blauer Himmel
erstreckte.
Ein
Hochplateau, auf dem sich Gräben und Tümpel schon mit Eis bedeckt
hatten, lockte mich für eine längere Pause. Nur das Rascheln
einiger Äste im Wind war zu hören. Gelegentlich zeterte ein
Eichhörnchen von einem Baum. Zwar hatte die Sonne schon lange nicht
mehr ihre gewohnte Kraft, doch alleine die Tatsache, dass sie da war,
reichte mir. Genüßlich ließ ich mir meine Pfeife schmecken,
streckte die Beine aus. Es gab keine brummenden Fliegen, keine
schwirrenden, summenden Moskitos. Vor allem noch kein Schnee!
Im
zarten Wolkenspiel betrachtete ich den ungefähr 1100 Meter hohen
Berg. Auch auf seinen Flanken war noch viel braun-grün zu erkennen.
Oh ja,
schien die Biberfamilie zu sagen, als ich am frühen Nachmittag ihren
Damm erreichte – nun ist es nicht mehr so einfach, hm? Unter mir
gluckerte der gestaute Bach und ich erkannte, wie ich vielleicht das
Hindernis umgehen konnte. Aber ein Blick auf die Uhr riet mir, es war
besser, umzukehren. Auf keinen Fall wollte ich durch den urwüchsigen
Wald im Dämmerlicht herum stolpern.
Der
Rückweg war einfach und ich gestattete mir viele kleine
Unterbrechungen, bewunderte die winzigen Scharlachflechten,
oder
auch nur den Stumpf von einem abgebrochenen Baum. Squirrels
schimpften zu mir hinab und gelegentlich flatterte ein Grouse für
wenige Meter davon. Als die Sonne gegen 17.20 Uhr neben dem Kingston
Mountain verschwand, war ich bereits wieder zurück. Jetzt konnte der
Winter kommen.