Donnerstag, 31. Oktober 2019

Der Winter kam zur Sommerzeit

Der Schneesturm wurde in der Wetterwarnung gemeldet. Von Whitehorse bis zur Grenze von British Columbia, der Marsh Lake war am heftigsten betroffen. Bäume knickten um, wurden entwurzelt. Schnee von 25 bis 30 cm bedeckte die Landschaft, Telefonleitungen waren unterbrochen, Stromausfall gab es zwischen 12 und 24 Stunden. Doch wir Yukoner kommen damit schon zurecht.
Gänse und Schwäne zogen vor dem eingetroffenen Winter davon. Die lauten Rufe sind wehmütig, von Abschied erfüllt, denn eine lange und gefährliche Reise liegt vor ihnen. Wie immer, wenn die Natur sich auf die Ruhe einstellt, die Bäume keine Blätter mehr haben, wäre ich gerne mitgeflogen. Doch dann gab es zur Überraschung noch einen milden Oktober. Der Schnee verschwand an vielen Stellen, mühelos konnte ich noch Früchte und Beeren sammeln, die Köstlichkeiten der Natur genießen. Frei sein und durch die Natur streifen. Grouse im Wald und Bergziegen an Felswänden beobachten. Seen manchmal ruhig und glatt, die Luft frisch, doch nicht kalt, der Himmel prächtig. Einige Schwäne sind noch da, auch vereinzelte Gänse. Gruppen von 20, 30 Enten auf einem See, der bereits in der Nähe vom Ufer beginnt, sich mit dünnem Eis zu bedecken. Die kleinen Sommergäste haben sich ohne großes Gezeter leise verabschiedet. Es ist eine Freude, bei diesem Wetter, so spät im Oktober, noch unterwegs sein zu können.










































1 Kommentar:

Stefan hat gesagt…

Hallo Helmut, wirklich interessant Deine Bilder und Deine Beschreibungen ...man ist förmlich dabei...bin zufällig auf Deinen Blog gestoßen und werde ihn abonnieren....Grüsse aus Oberbayern bzw Burgund...Stefan Meyer