Nicht
nur der Tag sah mich durch die weiße Landschaft streifen. Kaum war
das frostige Knirschen des Schnees unter meinen Winterstiefeln
verhallt, flutete wie eine Welle die Stille zu mir. Ruhig verharrte
ich, atmete dankbar die frische Luft ein. Über mir wölbte sich der
blaue, wolkenlose Himmel. Die Sonnenbrille schützte mich vor dem
grellen,
reflektierten Licht.
Gehört
hatte ich nichts, doch die zufällige Begegnung kam überraschend,
für uns beide. Es war seine Welt, in der ich mich bewegte. Wie ein
Schatten huschte er vorbei. Langsam trat ich meinen Rückweg an.
Ein
anderer, grauer Tag. Fichten, Pappeln und Weidenbüsche trugen keinen
Schnee mehr. Nur der Boden war noch mit einer dicken Schneelast
bedeckt. Nun war ich verwundert.
Wachsame
Augen sahen mich an. Mir war, als könnte ich seine Aura wahrnehmen,
seine Gefühle empfinden. Er war interessiert, hatte keine Angst,
doch war vorsichtig.
Der
Winter verlor seine Kraft. Tauwetter setzte ein. Es war Frühling.
Oft konnte ich meinen fuchsroten Freund beobachten und lernte von
ihm. Es war eine ruhige Welt. Die Stille fast zu spüren. Keine
Nachrichten, kein Handy, kein Smartphone, kein Corona. In die Ferne
schauen, den Blick über das Eis des Sees zu den Bergen wandern
lassen. Eine leichte Brise spüre ich auf meiner Haut, die von
wärmenden Strahlen berührt wird. Schneeammern schwirren in einen
Schwarm vorbei. Nur den Moment erleben. Gelassenheit spüren.
Vertrauen haben und sich keine Gedanken um das Morgen machen. Seine
Welt, meine Welt, unsere Welt.
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