Montag, 20. April 2020

Vom Winter zum Frühjahr

Nicht nur der Tag sah mich durch die weiße Landschaft streifen. Kaum war das frostige Knirschen des Schnees unter meinen Winterstiefeln verhallt, flutete wie eine Welle die Stille zu mir. Ruhig verharrte ich, atmete dankbar die frische Luft ein. Über mir wölbte sich der blaue, wolkenlose Himmel. Die Sonnenbrille schützte mich vor dem grellen, reflektierten Licht.
Gehört hatte ich nichts, doch die zufällige Begegnung kam überraschend, für uns beide. Es war seine Welt, in der ich mich bewegte. Wie ein Schatten huschte er vorbei. Langsam trat ich meinen Rückweg an.
Ein anderer, grauer Tag. Fichten, Pappeln und Weidenbüsche trugen keinen Schnee mehr. Nur der Boden war noch mit einer dicken Schneelast bedeckt. Nun war ich verwundert. Wachsame Augen sahen mich an. Mir war, als könnte ich seine Aura wahrnehmen, seine Gefühle empfinden. Er war interessiert, hatte keine Angst, doch war vorsichtig.
Der Winter verlor seine Kraft. Tauwetter setzte ein. Es war Frühling. Oft konnte ich meinen fuchsroten Freund beobachten und lernte von ihm. Es war eine ruhige Welt. Die Stille fast zu spüren. Keine Nachrichten, kein Handy, kein Smartphone, kein Corona. In die Ferne schauen, den Blick über das Eis des Sees zu den Bergen wandern lassen. Eine leichte Brise spüre ich auf meiner Haut, die von wärmenden Strahlen berührt wird. Schneeammern schwirren in einen Schwarm vorbei. Nur den Moment erleben. Gelassenheit spüren. Vertrauen haben und sich keine Gedanken um das Morgen machen. Seine Welt, meine Welt, unsere Welt.
























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