Freitag, 23. September 2011
Bald Eagle
Die Herbstfarben sind nun schon fast vorbei. Doch der September ist bisher mild gewesen. Einige Nachtfröste bedeuten ja noch lange keinen Winter. Die Weißkopfseeadler scheinen auch die Temperaturen zu genießen und dieser hockt am Ufer des Fox Lake.
Biberburg und erster Schnee
Begegnung am Highway
Ob Bären, Karibu, Hirsche (Elk, wurden eingeführt), oder Elche, die Tiere der Wildnis kann man immer wieder an der Straße sehen.
Diese Elche, am Rande des Klondike Highway, konnten wir bei der Rückfahrt sehen. Drei Tiere zusammen an der Straße sind selten. Die Tiere haben sich an die wenigen Fahrzeuge gewöhnt. Bleibt man jedoch stehen oder steigt aus, flüchten sie schnell in die schützenden Büsche.
Schotterstraße nach Nirgendwo
Das Land wird immer weiter erschlossen werden. Die Schotterstraße wird irgendwo dort enden, wo es im Moment nichts mehr auszubeuten gibt. Der Konsumrausch verlangt nach den Metallen und vieles landet dann als Müll auf den Abfallhalden der Deponien.
Alternativen wird es kaum geben. Die Menschen wollen leben und schaffen sich eine Existenz, die es ihnen ermöglicht, besser zu leben, die Kinder auf bessere Schulen zu schicken. Mehr als 80% der Yukoner unterstützen einen verstärkten Schutz der Natur. In der Realität will jedoch kaum jemand – oder nur eine kleine Minderheit – an dem bestehenden System etwas ändern.
Technik in der Wildnis
Keine vergessene Maschine in der Wildnis, sondern ein Gerät, das noch eingesetzt wird. Mit Probebohrungen in die Tiefe der Erde geht die Suche nach wertvollen Metallen weiter. Durch Täler und an den Hängen der Berge ziehen sich die Fahrwege wie fremde Linien. Gleichteitig ist die wilde Faszination des Landes zu erkennen, deren Schönheit sich durch die Minenstraßen dem Besucher erschließt.
Kontrolle
Der Yukon ist ein großes, weites und fast leeres Land. Die Menschen leben hier frei. Eine Kontrolle ist selten, doch kommt nicht unerwartet. Irgendwo auf der Schotttertstraße begegnet man sich. Die kleinen Allradmaschinen sind abgestellt. In einem lockeren Gespräch wird gefragt, ob man jagen möchte, eine Waffe zum Selbstschutz dabei hat. Das Gewehr wird kontrolliert und – wenn erforderlich – nach der Jagdlizenz und vielleicht auch nach einem Ausweis gefragt.
Informationen werden im freundlichen Gespräch ausgetauscht. Immerhin, es ist der Yukon. Doch die Waffe an der Hüfte ist nicht nur gegen Tiere gedacht. Die Männer sind berechtigt, Waffen oder Fahrzeuge zu beschlagnahmen. Sie können auch Täter festnehmen und sind mit Sicherheit in der Lage, sich durchzusetzten.
Jagdzeit
Herbstzeit ist Jagdzeit. Jäger benutzen die Fahrwege, um tief in die Wildnis zu kommen. Elche und Karibu werden vorwiegend erlegt, um sich mit Fleisch zu versorgen. Bären, Wölfe und anderes Raubwild werden getötet, um Trophäen zu erhalten. Eine Kontrolle der Jäger ist erforderlich, doch das Land ist groß und weit.
Hier ist der freundliche Conservation Officer von seinem ATV (Quad) gestiegen. Für seine Arbeit ist es bestimmt von Vorteil, wenn man wie Schwarzenegger aussieht.
Mine
Eingebettet zwischen Höhenzügen liegt diese Mine. Die Farben lassen das Bild fast harmonisch erscheinen. Doch der Anschein trügt. Die Welt ist unersättlich, wenn es um Rohstoffe geht. Mit dem Abbau kann viel Geld verdient werden. Entgegen den Lippenbekenntnissen von Behörden und Industrie, bleibt oft eine verwüstete, zerstörte Natur zurück.
In der Minto Mine am Yukon wird Gold und Kupfer gefördert. Die Firma hat weniger als zehn Millionen Dollar als Rücklagen angelegt, um die Natur - nach Ausbeutung der Region – wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen.
Die Mine in Faro förderte Blei und Zink. Das Unternehmen erklärte sich vor über zehn Jahren bankrott und zurück blieben die vergifteten Abraumhalden. Die Kosten für die Aufräumungsarbeiten werden auf mehrere 100 Millionen Dollar geschätzt – vom Steuerzahler zu tragen.
Gravel Road
Die Schotterstraße verdient kaum ihren Namen. Die Fahrbahn ist schmal und reicht gerade aus, dass zwei Fahrzeuge aneinander vorbei kommen können. Zu was für einem Zweck entstehen diese Schotterpisten? Der vorwiegende Grund sind Bodenschätze. Es gibt kaum eine Straße im Yukon, die nicht wegen vorhandener Rohstoffe – oder der Suche danach – gebaut wurde. Für Kanufahrer ist es die Möglichkeit, einfach an abgelegene Seen und Flüsse zu kommen.
Ein Beispiel ist die Canol Road, die an den Nisutlin River führt, zum Quiet Lake und damit an den Big Salmon River. Der Dempster Highway im Norden führt zu vielen Flüssen, Seen und Bergen, die von Wanderern besucht werden.
Zwergbirken
Nur 20 Kilometer weiter und einige Höhenmeter mehr, zeigt sich bereits eine andere Landschaft. Die Fichten sind nun seltener geworden, stehen locker verteilt. Mit dem Fernglas suche ich die Anhöhen ab. Nichts. Aber das ist Elchland und ich kann mir gut vorstellen, wie sich die mächtigen Hirsche durch die Zwergbirken schieben. Nun ist die Zeit der Brunft und Bullen und Kühe ziehen unruhig umher. Alles ist ruhig, auch kein Tier zu hören. Aber die Ruhe übt eine bekannte Faszination aus. Wildnis!
Herbstreise
Macht mit mir einmal zusammen die Reise, die mich abseits von der “normalen” Straße in die Wildnis führte. In einer weiten Senke haben sich bereits Büsche und Sträucher verfärbt. Ein kleiner Bach fließt hindurch. Auto abstellen, Motor aus. Mit der Angel hinunter zum bewachsenen Ufer. Das einzige Geräusch, das ich hören kann, ist der ausgeworfene Blinker, wenn er auf das Wasser klatscht. Sonst: Stille!
Sonntag, 18. September 2011
Rote Pappeln
Gelbe Pappeln
Herbstfarben
Heckenrose
Preiselbeeren
Kaum mehr als eine halbe Stunde gepflückt und das sind 800 g weinrote Beeren. Es ist ein gutes Jahr für Preiselbeeren. Wir sammelten fast 3 Kilogramm. Moskitos waren kaum noch vorhanden, aber dafür sehr viele kleine, schwarze Fliegen (black flies), die sehr lästig waren.
Nun stehen im Keller mehrere Gläser mit köstlicher Marmelade.
Sonntag, 11. September 2011
Beeren
Kinnikinnick sind die hellen, roten Beeren rechts. Sie werden auch Bearberry genannt. Links daneben die dunklen, weinroten Preiselbeeren, die es in diesem Jahr besonders reichlich zu geben scheint. Immerhin haben wir in kurzer Zeit schon mehrere Kilogramm gesammelt. Eingefroren sind sie leicht aufzuheben, doch auch Marmelade kann man daraus machen.
Kinnikinnick
Der Busch dieser Beere wächst als dichte Matte auf dem Boden. Unter den lederardigen Blättern zeigt sich oft Fels, Kies oder Sand. Die Indianer trockneten die mehligen Beeren, denn sie waren leicht bis in den Winter hinein haltbar.
Der Name bedeutet "something to smoke", etwas zum Rauchen. Damit sind die Blätter gemeint, die getrocknet und als Tabak benutzt wurden. Probiert habe ich das auch schon, bleibe jedoch lieber bei meinem Borkum Riff mit Whiskey-Geschmack.
Soapberry
Sepherdia canadesis. Die Seifenbeere wird auch Foamberry genannt. Sie lässt sich als Seifenersatz verwenden, auch wenn sie nicht nach Seife schmeckt. Die Büsche sind mittelgroß und die gepunkteten Früchte werden von Bären gerne gefressen. Der Geschmack ist bitter, doch auch gleichzeitig süß. Herbstzeit - Beerenzeit.
Doppelklick
Sunset
Was die Helligkeit angeht, so ist der Sommer wirklich vorbei - bevor er da war. Sonnenaufgang gegen 07.20 Uhr, Sonnenuntergang um 20.40. Wir merken es nicht nur an der Temperatur, sondern es wird dunkel. Ungewohnt, nach den langen, hellen Monaten.
Doch jetzt bieten sich andere Bilder und dieses sieht aus, als würde gelbe, heiße Lava ins Nichts fließen.
Habichtspilz
Rotkappe
Wie nass und feucht der sogenannte Sommer war zeigt sich an den Pilzen. Noch nie habe ich so viele gesehen. Dutzende Arten auf offenen Flächen oder im Wald.
Die Rotkappe ist leicht zu erkennen. Sie erinnert etwas an einen Birkenpilz. Es ist ein hervorragender Speisepilz. Das Fleisch verfärbt sich beim Schmoren schwarz, der Geschmack ist sehr gut. Einige habe ich in dünne Scheiben geschnitten und für später getrocknet.
Farm und Gewächshaus
Farmers market
Herbstmarkt in Whitehorse. Der Sommer ist nicht richtig vorbei, denn wir warten noch auf ihn. Es gab keinen. Dafür zu viel Regen.
Jeden Donnerstag am Ufer des Yukon. Die Farmer aus der Nähe bieten ihre Produkte an: Möhren, Rüben, Kohl - alles, was so im Garten, Gewächshaus und Feld wächst. Ziegenkäse wird auch angeboten. Aber auch Einlagen für Stiefel und Socken aus der Wolle vom Alpaka (Alpacca), der Lamaart aus Südamerika.
Der Markt wird gut besucht und viele Yukoner haben erkannt, daß es besser ist, etwas erhöhte Preise zu zahlen als die Produkte aus 2000 Kilometer Entfernung aus dem Süden kommen zu lassen. Eier, Tomaten? Gesehen habe ich keine. Im Moment scheinen die Hühner alle schlecht zu legen und Tomaten gibt es nur wenige.
Strawberry blight
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