Donnerstag, 31. Dezember 2020

Jahreswechsel

 

Einen GUTEN RUTSCH in das neue Jahr 2021

Happy NEW YEAR

Prosit Neujahr 

 


 


 

Mittwoch, 23. Dezember 2020

Winteranfang

 

Kleine, nur wenige Gramm leichte, gefiederten Überlebenskünstler lassen mich immer wieder staunen, wenn ich sie im Winter beobachten kann. Die Schotterstraßen des Sommers sind im tiefen Schnee versunken, doch der Alaska Highway reicht mir, um nach Norden oder Süden zu kommen. Ohne ein örtliches Ziel bin ich dann unterwegs, lasse mich durch die Winterlandschaft treiben, freue mich an jeder tierischen Begegnung.

Die Sonnenwende vom 21. auf 22. Dezember ist geschafft. Nach dem Kalender haben wir nun Winteranfang und die Tage beginnen, länger zu werden. Doch es müssen noch Wochen vergehen, bis davon etwas zu merken ist. Sonnenaufgang in Whitehorse von 11.10 Uhr bis 16.49 Uhr. Nicht gerade viel, unerträglich für einige Menschen, doch ich genieße diese Jahreszeit.

Bis ich den Alaska Highway erreiche, fahre ich etwas mehr als 2 Kilometer durch diesen verzauberten Winterwald. Die Wintersonnenwende hat zahlreiche Mythen, viel Brauchtum und Aberglaube. Hat daher jemand diese Kugeln in Rot, Blau, Grün, Gold und Silber an die Bäume und Büsche gehängt, um die Winterdämonen zu verscheuchen. Oder hatte da jemand etwas anderes im Sinn?

Nun versinkt die Sonne hinter den Bergen. Viel zu schnell ist wieder einmal Weihnachten. Euch allen wünschen wir schöne Feiertage, frohe Weihnachten und vor allem: Bleibt gesund.

Einige von meinen Bekannten verbringen diese Zeit in der Wildnis. Ein Paar hat sich sogar zu ihrer kleinen, abgelegenen Blockhütte einfliegen lassen. Dort werden sie die Ruhe, die Stille, die Abgeschiedenheit und den knisternden Holzofen bis in den Januar hinein genießen. Ohne andere Menschen und keinen Kontakt zur Außenwelt. Dann erhielt ich noch liebe Grüße von einem abgelegenen See, mit dem Zusatz … wo man immer in Quarantäne ist.

Merry Christmas vom Marsh Lake 

 


 









 


 


 

Samstag, 21. November 2020

Corona oder COVID-19 im Yukon

 

Am Donnerstag, den 19. November, wurde der 26. Fall von Corona im Yukon bestätigt. Daher wurden zum 20. November die Grenzen zu British Columbia, die Northwest Territories und Nunavut wieder geschlossen. Die Grenze nach Alaska ist ja noch immer zu. Gleichzeitig ist jeder, der in den Yukon einreist, dazu verpflichtet, eine zweiwöchige Isolation anzutreten.

Nur zwei Tage später, am Samstag, den 21. November, war die Zahl der infizierten bereits auf 32 gestiegen. 

http://www.ckrw.com/news/local-news/yukon-govt-tightens-border-restrictions-1-new-case-announced/ 

http://www.ckrw.com/news/local-news/3-new-covid-19-cases-in-yukon/  

 


 

Mittwoch, 18. November 2020

Winter im Yukon – der Anfang


 

Wieder einmal bin ich darüber erstaunt, wie viele Leute fragen, ob wir schon Schnee haben. Nach einem Schneesturm mit 35 cm Neuschnee und Verwehungen mehr als einen halben Meter hoch, sollte die Antwort klar sein.

Auch Whitehorse bekam seinen Anteil ab. Busse konnten nicht pünktlich oder überhaupt nicht fahren. Leute kamen nicht zur Arbeit, denn auch ein Auto schaffte es oft nicht durch die Schneemassen. Diese wurden auf die Mitte der Straßen gepflügt, denn es gab sonst keinen Platz dafür. Am nächsten oder übernächsten Tag wurde er dann weggefahren. Aber der Schaufelraddampfer SS Klondike lag im Winterkleid am Ufer des Yukon, der noch offen dahin strömte.

Neben dem Schneesturm gab es Eisnebel, blauer Himmel und die winterliche Wildnis. Wenn möglich, war ich unterwegs. An der Skagway Road – dem South Klondike Highway,- sah ich einige Schneehühner aufflattern, die dann im Gleitflug in dem winterlichen Wald verschwanden. Nahe der Atlin Road entdeckte ich die Spuren und Schneehöhlen von Grouse, die dort übernachtet hatten. Mit etwas Glück sah einen Wolf, Füchse, mehrere Deer (Hirsche) und einen Luchs, von dem ich nur die Pfotenabdrücke auf meine Kamera bannen konnte. Der Schnee kann Geschichten erzählen wie die Seiten eines Buches. Das weiße Land zeichnet in einer ungeordneten Liste alle Tiere auf, die dort unterwegs gewesen sind. Hier war ein Elch durch den Schnee gepflügt, dort Karibus gewandert und hier ein Schneeschuhhase gehoppelt. Dann konnte ich meine Augen über die Wildnis schweifen lassen, atmete tief die frische Luft ein und spürte die Natur. Es ist immer wieder faszinierend zu erleben, wie dröhnend Stille sein kann. Diese absolute Ruhe im Freien ist eine Erfahrung, die für die Vielzahl der Menschen erschreckend ist. Doch ich war die Lautlosigkeit gewohnt und liebte sie.

Bei -25 Grad hier im Süden ist es nichts besonderes zu sehen, wie viele Vögel den Winter hier verbringen. Der gewaltige Kolkrabe, die Häher, genannt Whiskey Jack und die Elstern. Die kleinen Vögel, die sich gut von Beeren, Körnern und Samen ernähren können, tauchen immer wieder einmal auf. Die rötlichen oder gelblichen Tupfer der Hakengimpel, Meisen, Zeisig, Fichtenkreuzschnabel und Bindenkreuzschnabel, nur um einige zu nennen.

Kein Zweifel, der Winter ist da im Yukon. Sonnenaufgang für Whitehorse ist 10.11 Uhr, Sonnenuntergang 17.20 Uhr. Nach Norden gibt es schon eine Stunde weniger Tageslicht und in Dawson City pendelt die Temperatur um die minus 30 Grad. Doch das ist erst der Anfang und es wird noch lange so bleiben. 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

 

 

 

Mittwoch, 14. Oktober 2020

Beeren, Bären und Herbstfarben

Da stand ich voller Vorfreude vor einem meterhohen Busch Saskatoon Berries, der erlenblättrigen Felsenbirne. (Im Yukon kommt dieser Strauch selten vor, er wächst hauptsächlich in den Prärien im Süden). Die Äste waren beladen mit den köstlichen, dunkelblauen Früchten und ich pflückte einen kleinen Eimer voll. Nur wenige Tage später machte ich mich noch einmal mit einem leeren Behälter auf den Weg dorthin. Doch ein zottiger, vierbeiniger Liebhaber der Beeren war bereits vor mir dort. Es war schon interessant zu sehen, wie ein kräftiger Schwarzbär nicht gerade schonend mit dem Busch umging. Äste und Zweige schwankten wie in einem Sturm, wurden nach unten gedrückt und dann rupfte der Bär die Früchte mit dem Maul ab. Er brauchte sie notwendiger als ich und so machte ich mich belustigt auf den Weg zurück.

In diesen Tagen war ich viel unterwegs. Beeren und Bären gab es in Mengen und oft. Die Vielfalt der Natur machte jeden Ausflug zu einem Erlebnis. Was durfte ich in dieser Zeit alles erleben. Vieles war mir bekannt, doch nichts selbstverständlich. Jeder Tag bot sich mir als ein Geschenk, für das ich dankbar war. Auch wenn die Sonne spürbar früher verschwand, so schenkte sie mir noch ergreifende Momente. Der aufsteigende Mond bildete den krönenden Abschluss eines Tages.


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 

 

Mittwoch, 30. September 2020

Sommer?

 

Der Sommer kam hier nicht vorbei. Nicht im Juni, als die Temperatur gerade an 5 Tagen 20 bis 22 Grad erreichte. Auch nicht im Juli, wo es an 2 Tagen wärmer als 22 Grad wurde, aber es an vielen Tagen kälter als 20 Grad blieb. Wo waren die herrlichen, langen, warmen Sommertage mit endloser Helligkeit? Der Sommer tropfte dahin wie der anhaltende Regen.

Die Beeren entwickelten sich üppig, reiften heran und den Pilzen war das nasse Regenwetter angenehm. Überall schossen sie aus dem Boden.

Mit einem kleinem Tagesrucksack, notwendiger Ausrüstung und der richtigen Kleidung war ich oft unterwegs. Ich erkundete neue Wege, suchte und fand die unterschiedlichen Beeren, pflückte begeistert wie in einem Rausch. Dann fühlte ich mich wie ein Jäger und Sammler. Besondere Freude machten mir die essbaren Pilze, die ich vorsichtig in ein kleines Körbchen legte. Und in der eifrigen Beschäftigung konnte ich die Ruhe und Natur genießen.