Samstag, 21. November 2020

Corona oder COVID-19 im Yukon

 

Am Donnerstag, den 19. November, wurde der 26. Fall von Corona im Yukon bestätigt. Daher wurden zum 20. November die Grenzen zu British Columbia, die Northwest Territories und Nunavut wieder geschlossen. Die Grenze nach Alaska ist ja noch immer zu. Gleichzeitig ist jeder, der in den Yukon einreist, dazu verpflichtet, eine zweiwöchige Isolation anzutreten.

Nur zwei Tage später, am Samstag, den 21. November, war die Zahl der infizierten bereits auf 32 gestiegen. 

http://www.ckrw.com/news/local-news/yukon-govt-tightens-border-restrictions-1-new-case-announced/ 

http://www.ckrw.com/news/local-news/3-new-covid-19-cases-in-yukon/  

 


 

Mittwoch, 18. November 2020

Winter im Yukon – der Anfang


 

Wieder einmal bin ich darüber erstaunt, wie viele Leute fragen, ob wir schon Schnee haben. Nach einem Schneesturm mit 35 cm Neuschnee und Verwehungen mehr als einen halben Meter hoch, sollte die Antwort klar sein.

Auch Whitehorse bekam seinen Anteil ab. Busse konnten nicht pünktlich oder überhaupt nicht fahren. Leute kamen nicht zur Arbeit, denn auch ein Auto schaffte es oft nicht durch die Schneemassen. Diese wurden auf die Mitte der Straßen gepflügt, denn es gab sonst keinen Platz dafür. Am nächsten oder übernächsten Tag wurde er dann weggefahren. Aber der Schaufelraddampfer SS Klondike lag im Winterkleid am Ufer des Yukon, der noch offen dahin strömte.

Neben dem Schneesturm gab es Eisnebel, blauer Himmel und die winterliche Wildnis. Wenn möglich, war ich unterwegs. An der Skagway Road – dem South Klondike Highway,- sah ich einige Schneehühner aufflattern, die dann im Gleitflug in dem winterlichen Wald verschwanden. Nahe der Atlin Road entdeckte ich die Spuren und Schneehöhlen von Grouse, die dort übernachtet hatten. Mit etwas Glück sah einen Wolf, Füchse, mehrere Deer (Hirsche) und einen Luchs, von dem ich nur die Pfotenabdrücke auf meine Kamera bannen konnte. Der Schnee kann Geschichten erzählen wie die Seiten eines Buches. Das weiße Land zeichnet in einer ungeordneten Liste alle Tiere auf, die dort unterwegs gewesen sind. Hier war ein Elch durch den Schnee gepflügt, dort Karibus gewandert und hier ein Schneeschuhhase gehoppelt. Dann konnte ich meine Augen über die Wildnis schweifen lassen, atmete tief die frische Luft ein und spürte die Natur. Es ist immer wieder faszinierend zu erleben, wie dröhnend Stille sein kann. Diese absolute Ruhe im Freien ist eine Erfahrung, die für die Vielzahl der Menschen erschreckend ist. Doch ich war die Lautlosigkeit gewohnt und liebte sie.

Bei -25 Grad hier im Süden ist es nichts besonderes zu sehen, wie viele Vögel den Winter hier verbringen. Der gewaltige Kolkrabe, die Häher, genannt Whiskey Jack und die Elstern. Die kleinen Vögel, die sich gut von Beeren, Körnern und Samen ernähren können, tauchen immer wieder einmal auf. Die rötlichen oder gelblichen Tupfer der Hakengimpel, Meisen, Zeisig, Fichtenkreuzschnabel und Bindenkreuzschnabel, nur um einige zu nennen.

Kein Zweifel, der Winter ist da im Yukon. Sonnenaufgang für Whitehorse ist 10.11 Uhr, Sonnenuntergang 17.20 Uhr. Nach Norden gibt es schon eine Stunde weniger Tageslicht und in Dawson City pendelt die Temperatur um die minus 30 Grad. Doch das ist erst der Anfang und es wird noch lange so bleiben.