Sonntag, 27. Juni 2010

Robin eggs


Die drei Eier in zartem Blau sind wahrscheinlich nicht das erste Gelege in diesem Jahr. Vielleicht wurde das erste Nest zerstört. Dieses ist mit kleinen Ästchen, Gras und Schlamm kunstvoll zusammen gefügt.

Mama Robin


Es hat nur zwei oder drei Tage gedauert, dann war das Nest unter dem Überstand des Daches fertig. Ein Robin fliegt täglich bis zu 180 mal mit Baumaterial an sein Nest, das er direkt neben der Türöffnung baute.
Nun beobachten wir Mama Robin, die ihre Eier ausbrütet.

Der Anbau


Das Frühjahr war prächtig und wir konnten weiter an dem Anbau arbeiten. Es ist ein angenehmes Gefühl, wenn es jetzt regnet und wir wissen, das nichts passieren kann. Dach und Fenster sind fertig. In der großen Scheibe links spiegelte sich heute der "Hausberg" und zeigt noch einige Schneereste. Nacharbeiten sind noch erforderlich und das Baumaterial für den Boden liegt schon unter der blauen Plane bereit. Jetzt könnte ich die Türen einsetzen - wenn wir nicht gerade jetzt einen Untermieter bekommen hätten. Wir werden noch einige Tage warten.

Mama Grouse


Das Waldhuhn war aufgeregt. Die Federn gespreizt, der Kragen sieht wie aufgeplustert aus. Das Huhn stelzte furchtlos auf mich zu. Kein Wunder, denn über den Boden huschten die Jungen davon, versteckten sich zwischen Gras und Büschen. Dann erst schritt Mama Grouse in das Gestrüpp und verschwand.

Filet


Das Fleisch der Forelle kann weiß sein - oder an einen Lachs erinnern. Die Farbe entsteht durch die Art der Nahrung, die der Fisch zu sich nimmt. Nur noch wenige Schnitte und das Filet ist fertig. Mein Fang war ein pink trout - köstlich.

Seeforelle


Einmal wieder die Gelegenheit nutzen und fischen gehen. Nach wenigen Versuchen vom Ufer aus schon das Zucken und Ziehen an der Leine spüren. Der spannende Augenblick, ob der Fisch noch entkommt. Dann der Fang. Lake trout, 60 Zentimeter lang.

Biberburg & Blumenbeet


Werden in diesen künstlichen Biberburgen die Biber in den Wintermonaten gehalten, versorgt und im Frühjahr wieder frei gelassen? Oder hat jemand eine bessere Erklärung.
Aber wer schmückt die Straßenränder? Blumenbeete sind nun neben den Straßen in allen Formen und Farben zu finden. Sie werden von der Firma betreut, die es seit Jahrtausenden gibt. Natur!
Gibt es auch kommerzielle Firmen, die so umweltbewußt arbeiten? Firmen, die so zuverlässig und vertrauensvoll sind? Bestimmt. Mir fallen gerade nur zwei Namen ein: BP und Ruby Range.

Das waren Zeiten


Für einige Jahre war ich nun für Ruby Range mit dem Auto auf den wenigen Straßen des Yukon unterwegs, manchmal auch in Alaska, oder führte eine Gruppe mit dem Kanu durch die Wildnis.
Mein direkter Chef war Field Operation Manager S. Erfahren, umsichtig, zuverlässig und zuständig für Planung, Organisation und Durchführung von allen Touren. Selbstverständlich ein erfahrener Guide in der Wildnis.
Ein Profi als Guide, mit dem ich immer gern zusammen arbeitete, war Bergsteiger J. Wenn wir zusammen arbeitetet, waren wir ein gutes Team. Keiner von uns dreien arbeitet noch für Ruby Range.
Wie schrieb Robert Service, der Barde, der mit seinen Geschichten vom Goldrausch weltberühmt wurde: There are strange things done in the midnight sun.
Oder anders ausgedrückt: Alles recht merkwürdig!

Montag, 14. Juni 2010

Woody


Wir nennen ihn Woody. Der Specht (Flicker) hat nun mit seinem Partner eine Wohnung in einer alten Pappel bezogen. Am Abend fliegt das Paar emsig umher, sie schlüpfen in die Höhle, um wenig später erneut nach Futter zu suchen. Der Tisch ist reichlich gedeckt.

Chipmunk


Das kleine Streifenhörnchen genießt das Grün des Sommers. Nun gibt es genug zu fressen und es scheint, als ob die Knospen des Löwenzahns gut schmecken würden. Das Hörnchen gibt es nur im Süden des Yukon. In den 10 Jahren am Mayo Lake haben wir dort kein einziges gesehen.

Hummel


Eine Hummel sucht nach Nahrung. Die "Beintasche" ist mit gelbem Nektar gefüllt. Die Blume blüht bei uns im Garten und wurde wahrscheinlich von den früheren Besitzern gepflanzt.

Schwalbenschwanz


Den Schmetterling gibt es in leichten und in kräftigeren Farben. Manchmal versammeln sie sich zu Dutzenden auf dem Boden, von irgend etwas angelockt. Dann kommt es schon einmal vor, das sich ein Robin ein Schmetterlingsmenü holt.

Mountain Bluebell


Blüten überall, in allen Farben und Formen. Lupinen neben Bluebell (Mertensia) die immer traurig aussieht, als wäre sie bald ausgetrocknet. Die Pflanze hat fleischige Stängel und kann bis zu 150 Zentimeter hoch werden.
Die europäische Art ist das Lungenkraut.

Löffelente


Als ich die ungefähr 100 Meter zum Bach ging, um die Wasserpumpe zu starten, sah ich diesen Besucher. Die Löffelente, hier "Northern Shoveler" genannt, kommt immer wieder einmal vorbei. Sie kann im ganzen Yukon angetroffen werden.

Gazania


In dem Gewächshaus haben wir auch Blumen. Hier eine Gazania, auch Mittagsgold genannt. Daneben reift die erste Tomate auch schon heran. In diesem Jahr war das bisher viel Arbeit. Auch wenn wir schon fast den halben Juni haben, so gab es bei uns bisher 9 Tage mit Frost in diesem Monat. Temperaturen mehrmals bis minus 5 Grad.
Vorgestern war die Nachttemperatur in Whitehorse 5,2 Grad, in Carmacks 5,8 Grad. Bei uns einmal wieder minus 2! Wir leben nun einmal in einer kalten Ecke. Damit die Pflanzen nicht erfrieren, stehen wir in der Nacht auf und starten unseren Holzofen.
Die gesetzten Kartoffeln im Garten sind tief in der Erde und sicher. Der Brokkoli hat dort leider etwas Frost abbekommen, vorgestern.

Gewächshaus


Tomaten kann man im Yukon nur in einem Gewächshaus ziehen, wenn man Erfolg haben will. Das trifft auch auf Salat und Gemüse zu. Neben Radieschen, von denen wir schon einige ernten konnten, haben wir auch schon Erfolg mit Gurken, Feldsalat und Bohnen gehabt. Das blaue Fass im Hintergrund ist unser Wasserbehälter, den wir mit einer Pumpe aus dem Bach füllen.

Erdbeerblüte


Neben dem gelben Löwenzahn, der überall zu wuchern scheint, haben wir einen Teppich aus weißen Blüten bekommen. Walderdbeeren blühen überall. Es könnte sein, das wir eine gute Ernte bekommen. Wenn das Wetter gut ist. Die Pflanzen vertragen auch Frost, denn davon hatten wir noch im Juni viel.
Im südlichen Yukon kann man an vielen Stellen die Erdbeere finden. Aber wahrscheinlich nur bis nördlich von Pelly, das sind rund 300 Kilometer nördlich von Whitehorse. Weiter im Norden und in der Gegend von Mayo habe ich noch keine entdecken können.

Lektion gelernt?


Es war für fast alle ein anstrengender Tag, als Kira früh am Morgen einem Stachelschwein begegnete. Mit ihren rund 30 Stacheln, die vom Tierarzt entfernt wurden, hatte sie noch Glück. Wir hoffen, das sie daraus etwas gelernt hat. Nicht alle Hunde lernen aus so einer schmerzlichen Begegnung. Einige sehen jedes Jahr aus wie ein Nadelkissen. Schlimm wird es, wenn sie das Stachelschwein angreifen, in Wut und Schmerz versuchen, es zu verletzen oder zu töten. Dann bleiben einige hundert Stacheln in dem Angreifer stecken und es sind schon Hunde an den Verletzungen gestorben.

Putzig und harmlos?


Es gibt nur wenige Tiere, die mit einem Stachelschwein fertig werden können. Kann es gefährlich werden? Nicht, wenn man Abstand hält. Die Tiere sind scheu und wenn es sich vermeiden lässt, gehen sie jedem Konflikt aus dem Weg. Lieber klettern sie auf den nächsten Baum und sehen sich Mensch oder Tier sicher von oben an. In der Höhe sind sie auch mehr anzutreffen als auf der Erde. Sie ernähren sich von Knospen, Ästen und auch Rinde. Aber die Nagetiere können auf der Suche nach Fressen sehr zerstörerisch sein. Besonders auf Salz sind sie aus. Keine Sperrholzplatte und kein Gartengerät,an dem sich Schweiß befinden kann, ist vor ihnen sicher.

Porcupine


Das Porcupine ist das Stachelschwein der "Neuen Welt". Der Löwenzahn blüht, bildet einen gelben Teppich und ein Tier watschelt gemütlich dahin. Die Ansicht von hinten lässt seine Waffe erkennen. Tausende Stacheln, mit Widerhaken versehen.

Erfolg


Moskitos benutzen auf der Suche nach einem Opfer ihre Augen, können Körperwärme auf große Entfernung wahrnehmen, haben einen stark entwickelten Geruchssinn. Mit Hilfe von Strom, Gas und einer kleinen Tablette in dem Gerät - hoch lebe die Chemie - wird ihnen das alles vorgespielt. Sie nähern sich, werden eingesaugt und geraten in einen Auffangbehälter.
Dies ist das Ergebnis von wenigen Tagen. Für die Vögel bleiben noch einige Millionen übrig.

Moskitofalle


Moskitos sind lästig, doch sie gehören in den Yukon wie Bär, Elch oder Wolf.. Sie halten sich immer in der Nähe von stehendem Wasser auf und ernähren sich regelmäßig von Nektar. Es gibt ungefähr 170 verschiedene Arten in Nordamerika. Die Weibchen benötigen Blut, bevor sie ihre Eier ablegen. Darum stechen auch nur sie und auf der Suche nach einem Opfer legen sie auch schon einmal einige Kilometer zurück.
Damit wir auch einmal ungestört im Garten sein können - oder nur einfach einmal draußen sitzen - haben wir uns eine Moskitofalle zugelegt. Sie funktioniert gut. Dazu benötigen wir nur etwas Schwachstrom und eine Gasflasche, die an das Gerät angeschlossen ist.

Tree Swallow


Eine Schwalbe alleine macht noch keinen Sommer - aber mehrere schon. Der Vogel hat ein metallic blau-schwarzes Federkleid und eine weiße Unterseite. Nun schwirren sie umher, fangen in der Luft Insekten und Moskitos. Sie brüten in Spechthöhlen oder in natürlichen Baumlöchern, die ihnen Schutz bieten. Ihr Lebensraum befindet sich immer in der Nähe von Gewässern.

Black Bird


Ein weiterer Sommergast ist angekommen. Der red-winged Black Bird. Er ist eine Art Pirol und nicht ganz so farbenprächtig, wie seine Verwandtschaft in der "Alten Welt". Das Männchen zeigt an der Seite gelbe und rote Flecken. Im Flug sind die gespreizten, bunten Federn deutlich zu erkennen.
Hier sitzt er vor dem Fox Creek und im Hintergrund leuchten noch die letzten Schneereste.

Sonntag, 13. Juni 2010

Wasserverbrauch


In diesem Winter gab es bei uns wenig Schnee. Kaum wurde es warm, schien das Land ausgetrocknet. Da hilft nur Wasser. Der Rasen verbrennt sonst. Wir wässern das Gras nur selten und benutzen unsere eigene Quelle.
Nach einer Studie verbraucht jeder Kanadier um die 330 Liter am Tag. Das ist doppelt so viel als in Deutschland, Großbritannien oder den Niederlanden. Der zweitgrößte Wasserverbrauch erfolgt durch Bad und Toilette. Im Sommer wird hier mehr als die Hälfte des Wassers für den Rasen verbraucht. Whitehorse steht als Nummer zwei von ganz Kanada mit rund 520 Litern täglich fast an der Spitze.