Mittwoch, 31. Dezember 2014

Happy New Year

Allen Lesern, Freunden und Bekannten vom Fox Creek ein Happy New Year, einen Guten Rutsch in das Jahr 2015. Mögen alle eure Wünsche in Erfüllung gehen.
Leider ist nicht nur das alte Jahr 2014 vorbei. Auch Kira ist aus unserem Leben gegangen. Doch auch wenn es schwer war, ich kann nur dankbar dafür sein, dass ich in ihrer letzten Stunde, bis zur letzten Minute, bei ihr sein konnte.
Jetzt ist nur noch Perry da. Es ist typisch für ihn. Wie ein tapferer Kriegsveteran sieht er immer arm und zauselig aus und hat sie doch alle überlebt. 


 

Dienstag, 23. Dezember 2014

Frohe Weihnachten

Der kürzeste Tag des Jahres liegt gerade hinter uns. Sonnenaufgang für Whitehorse ist nun 10.10 Uhr. Doch bis hier die ersten Strahlen die winterliche Pracht auf den schneebedeckten Fichten vergoldet, ist es bereits 11.00 Uhr. Der Eisnebel scheint sich noch an den Grizzly Mountain zu klammern, verhüllt ihn oft wieder. Denn die Sonne ist noch zu schwach, wird es auch noch lange bleiben. Bereits vor 15.00 Uhr glüht der Himmel noch einmal auf. Sonnenuntergang ist 15.49 Uhr.

FROHE WEIHNACHTEN
vom Fox Creek, bei fast angenehmen -16 Grad 



 

Sonntag, 14. Dezember 2014

Maultierhirsche

Der Winter war bisher für unsere Verhältnisse mild. Gerade einmal minus 25 Grad. Es ist angenehm für das Wild und die weiblichen Maustierhirsche, die ein Gewicht von 45 bis 65 Kilogramm erreichen, können noch leichter etwas Futter finden. Der Schnee ist nicht tief und reicht ihnen noch nicht einmal bis ans Knie. Auf einem Baum hockt eine Sperbereule, ein Hawk Owl, schaut gelassen in den grauen, eisigen Tag.




Nur nach Post sehen

Gerade im Winter scheint die Beschäftigung kein Ende nehmen zu wollen. Ob Schnee schieben oder für Feuerholz sorgen. Oder einfach nur nach Post sehen und die Wandlung der Natur genießen. Geht das, wenn man nur in seinem Briefkasten nachsieht, ob etwas angekommen ist? Ja, wenn es bis zum Schließfach zwölf Kilometer sind.
Der Klondike Highway ist gut geräumt und lässt sich problemlos fahren. Wochenlanger Eisnebel hat aus dem Schild: South, Whitehorse 50, ein Kunstwerk geschaffen. Auch die Schließfächer sehen eisig aus. Über dem winterlichen Lake Laberge hat sich der Eisnebel aufgelöst.


Donnerstag, 20. November 2014

Winterzauber

Noch lässt es sich hier ohne Mühe und ohne Schneeschuhe durch den Busch laufen – denn viel Schnee gab es bisher noch nicht. Für den Yukon. Aber die Natur schafft auch so einen Winterzauber, der einen mit seiner zeitlosen, urigen Schönheit, überwältigen kann.
In der frostig aussehenden Wildnis freut sich ein fremd anmutender, roter Fleck – der Hakengimpel, oder Pine Grosbeak, da er noch einige Beeren gefunden hat.














 

Mittwoch, 19. November 2014

Eisnebel

Nach drei Tagen Wolkendecke und Eisnebel kam die Sonne heraus. Die Berge zeigten sich – mit diesen Eindrücken.












Dienstag, 18. November 2014

Betrunkene wollen fliegen

Gestern habe ich noch den Seidenschwanz, den Bohemian Waxwing, bewundert. Wie sicher sie sich an Zweige und Äste klammern. Schwärme dieser Vögel fallen über jeden Beerenstrauch her und eine Eberesche, auch Vogelbeere genannt, kann in einigen Stunden leer gefressen sein.
Nicht immer ist es sicher zu fliegen, auch wenn man ein hervorragender Pilot ist und es schon fast sein ganzes Leben tut. Wie das Veterinäramt in Whitehorse mitteilte, haben einige Seidenschwänze zu viel fermentierte Beeren gefressen. Zwar sind die Vögel diese Art der Nahrung gewohnt, doch zu starke Gärung hat dazu geführt, dass sie einfach besoffen sind – und ihr Flug dadurch gestört.
Die aufgesammelten Vögel wurden in einen Hamsterkäfig gesteckt, in dem sich eine Decke befand. Eine passende Ausnüchterungszelle. Bewohner wurden aufgefordert, sich nicht normal verhaltenden Vögel zu fangen und bei den Behörden abzugeben. Die Anzeichen können ähnlich sein beim Menschen auch.











 

Samstag, 1. November 2014

Der letzte Sonnenuntgergang …

mit Sommerzeit – für dieses Jahr. Dafür war es ein besonderes Ereignis. Darüber schienen sich Sonne und Wolken einig zu sein, strengten sich entsprechend an. Es gelang ihnen eindrucksvoll, denke ich.




















Normalzeit

Wie es aussieht, ist der Winter nun wirklich da. Aber noch haben wir Sommerzeit, was doch schon verwunderlich ist. Die Uhren werden erst heute Nacht um eine Stunde zurück gestellt.
Sonnenaufgang war 9.25 Uhr, Sonnenuntergang 18.03 Uhr.
In der Nacht hatte es noch einmal geschneit und für heute war Schnee schieben angesagt. Bevor die Sonne hinter den Bergen verschwand, kam noch eine große Hilfe: Nachbar Perry.












Freitag, 24. Oktober 2014

Frau von Grizzly getötet

In der Wildnis des Yukon leben. Wie viele haben diesen Traum. Für Claudia Huber und ihren Mann Matthias Liniger wurde es Wirklichkeit. Mit ihrem Unternehmen wollten sie viele Menschen an der wilden Schönheit des Landes teilhaben lassen. Sie lebten am südlichen Teil der Canol Road, in der Nähe von Johnson´s Crossing. Bis letzte Woche.
Ihre Hunde waren unruhig und Matthias wollte sie beruhigen. Dann sah er einen Grizzly und ging in die Unterkunft zurück, um sein Gewehr zu holen. Der Grizzly kam auch in die Hütte, durch das Fenster. Darauf rannten beide hinaus. Der Bär verfolgte sie und griff Claudia an, bevor Matthias ihn erschießen konnte.
Im 50 Kilometer entfernten Teslin konnte nur noch der Tod von Claudia festgestellt werden.
Der Bär hatte für seine Größe nicht das zu erwartende Gewicht für den Winterschlaf, doch war auch nicht am verhungern. Aber er war hungrig und wollte nur fressen.
Die letzte tödliche Begegnung mit einem Grizzly passierter 2006 in der Nähe von Ross River. Damals kam Jean-Francois Page einer Höhle zu nahe, in der eine Bärin mit zwei Jungen war. Der Grund für den Angriff war damals Selbstverteidigung.

Hier einige Links, bis auf Facebook in englisch 




 

Dienstag, 21. Oktober 2014

Raven Recycling

Es gibt nur zwei Firmen in Whitehorse, – und gleichzeitig im Yukon – wo man bisher seine Wertstoffe, seinen „Müll“ abgeben konnte. Raven Recycling ist eine Organisation, die keinen Gewinn macht, dafür aber von Stadt und Land unterstützt wird. Die Anlage wurde im Jahre 2012 neu angelegt. Einfach, praktisch, verständlich und bequem.
Nun verkündete Raven, dass sie ab letzter Woche nur noch Pfandmaterial zurück nimmt, hauptsächlich Getränkedosen. Bisher bekamen sie $ 150 für jede Tonne von bearbeitetem Material, das in den Süden gebracht wurde. Immerhin waren es 2011 mehr als 2600 Tonnen, gepresst und gebündelt. Das entspricht ungefähr 120 LKW Ladungen. Die Yukon Partei hatte bei der Wahl versprochen, bis 2015 den Abfall auf die Müllhalde um 50% zu reduzieren. Nun wurde die Unterstützung nicht angehoben und Raven muss schließen. Die andere private Firma ist zu klein und wird die zu erwartenden Rohstoffe nicht bearbeiten können. Daher ist zu erwarten, dass demnächst Glas, Papier, Plastik, Flaschen, Styropor und Alufolie auf der Müllhalde der Stadt landen.
Eine Entscheidung und eine Lösung ist von der Stadt und den Politikern vorerst nicht zu erwarten. Das kann bis zu einem Jahr dauern. 










Montag, 13. Oktober 2014

Fox Lake Grizzly

Tausende Tiere können im Yukon gejagt werden und es gibt nur wenige Ausnahmen für einige Arten. Das ist völlig normal. Um sich selbst oder die Familie mit Fleisch zu versorgen, werden Karibu, Elch, Hirsch und auch Bison geschossen. Auch dürfen Großtiere in Notwehr erlegt werden. Elche können sehr gefährlich sein und es gibt auch Problembären, die eine ernste Gefahr für den Menschen werden können.
Am Fox Lake lebte seit einigen Jahren ein Grizzly, der weder in Gebäude eindrang, noch durch unvernünftige Müllberge an Häusern eine Gefahr geworden war. Er schien ein sanfter Bär zu sein, den man immer wieder beobachten konnte, wenn er nach Futter suchte. Mit Menschen wollte er nichts zu tun haben, ignorierte sie. Doch diese ihn nicht. Vor wenigen Tagen wurde er von zwei Männern erschossen. Wegen dem Fell? Aus Sport? Für eine gültige Jagdlizenz von nur $ 10 ist das völlig legal. Warum können einige Menschen nicht in Harmonie mit den Tieren der Wildnis zusammen leben? (Der erste Schnee ist wirklich noch einmal getaut).
Die Bilder wurden mir freundlicherweise von Tobias Kohler zur Verfügung gestellt, der den friedvollen Grizzly hier ins Internet stellte. 
















Dienstag, 30. September 2014

Schneefallwarnung

Gestern gab der Wetterdienst diese Meldung für den südlich Yukon heraus. Fast hätten wir einen September ohne Schnee erlebt – doch sie hatten recht. Am Morgen fegte der Schnee aus Nordwesten heran. Bis zu zehn Zentimeter fiel in einigen Gegenden, dazu noch Verwehungen.
Den starken Wind nutzten Schwäne und Gänse, die wie Geister nach Süden geschoben wurden. Auch ein Adler trieb es mit einer Leichtigkeit, schneller als eine Schneeflocke, nach Süden.
Besuch erhielt ich von Perry, ein Nachbar, der plötzlich irgendwie verloren wirkte. Sein Fell war mit Schnee bedeckt und tropfenförmiges Eis fühlte sich wie ein Panzer an. Die Temperatur blieb unter dem Gefrierpunkt. Beeren und verblühter Fireweed sahen schnell verändert aus.

Ein Link wie es in Whitehorse aussah: 

Husky Perry

Eiszapfen

Beeren

Verblühtes Fireweed (schmalblättriges Weideröschen)



 

Sonntag, 28. September 2014

Nach Süden fliegen

Am Morgen sehe ich auf „meinen“ Hausberg. Eigentlich heißt er Kingston Mountain, wird aber Grizzly Mountain genannt. Die Sonne geht nun um 8.00 Uhr auf. In den Nächten fiel die Temperatur schon an einigen Tagen auf -10°. Das spüren nun auch die aus Norden kommenden Sommergäste und die Luft ist vom Geschrei der Gänse und Schwäne erfüllt. Sie werden auch noch bis in den Oktober zu sehen und hören sein. Ich liebe diese Rufe, auch wenn sie den gewaltigen Wechsel zum Winter ankündigen. Es gab noch kein Jahr, noch keinen Tag, wo ich diesen Lauten nicht ergriffen zuhörte und dann nach oben blickte. Die Wettervorhersage sagt schon nassen Schnee voraus.

Kingston Mountain – Grizzly Mountain


Kanadagänse


Trompeterschwäne