Montag, 16. Februar 2009

Spuren von einem Nachbarn

Der Schnee kann Geschichten erzählen wie die Seiten eines Buches. Das weiße Land zeichnet in einer ungeordneten Liste alle Tiere auf, die am See, dem Bach und in unserer Nähe leben.
Die winzigen Abdrücke der Eichhörnchen sahen wir nur noch selten. Erst ein milder, sonniger Tag - oder nagender Hunger - lockt die Tierchen aus ihrem verborgenen Nest. Die typischen Paarspuren ihrer Feinde waren hin und wieder zu sehen: Von Wiesel und Marder.
Der Schneeschuhhase hoppelte um unser Blockhaus, als würde er auch dort wohnen. Er hat viele Feinde. Einer davon ist der Fuchs, dessen Pfotenabdrücke im Schnee wie eine locker aufgereihte Perlenkette aussehen.
Der kraftvolle, geschmeidige Luchs ist der größte Hasenjäger. Manchmal streifte er bei uns vorbei und seine dicht behaarten Pranken hinterließen tellerrunde Abdrücke.
Mit Kira wieder einmal in der Winterlandschaft unterwegs, stieß ich überraschend auf diese Spur. Das Tier war begeistert immer wieder für mehrere Meter durch den Schnee geglitten. Seine private Rutschbahn. Die wannenförmige Vertiefung war ungefähr 20 Zentimeter breit. Daneben war ein Schneeschuhhase gehoppelt. Für Hunderte von Metern folgten wir der Gleitspur. Tiefe Eindrücke zeigten mir, wo ein Elch den Bach überquert und zu den nahen Bäumen gestampft war. Dann kam ich an das Loch, aus dem der Fischotter gekommen war. Der Otter hatte genau gewußt, wo das Eis verhältnismäßig dünn war. Obwohl wir Temperaturen von -40 Grad gehabt hatten.

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